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Autor: Peter Böhler↬
Titel: P. Böhlers Reisediarium 1742, von London nach Philadelphia
Vorlage: Unitätsarchiv Herrnhut↬
, R.14.A.35.3
Status: Ersttranskription ist erfolgt
Urheber:in Ersttranskription: Emily Berger
Urheber:in Kollation (Zweittranskription): N.N.
Laß uns nicht geschändet werden: Laß den Thron deiner
Herrlichkeit nicht verspottet werden: Gedenks doch, und laß deinen Bund
mit uns nicht aufhören.
Der Grund da wir uns gründen, ist Christus und sein Blut, das machet daß
wir finden ein unaufhörlich Gut.
1.) Früh redete der Pilot mit mir von seinem Herzen.
2.) Wir reiseten heute durch einen gefährlichen Ort, genannt Hellgate,
oder das Höllenthor, welcher viele Felsen hat, und einen starken Zug des
Waßers. Der Heyland aber half uns gnädig durch, obgleich das Schiff schon
einmal ausreißen wolte.
3.) 4 von unsern Matrosen waren in Gefahr gepreßt zu werden, daher
ließen wir sie ans Land gehen, sie waren sehr erkentlich dafür.
4.) Um 10 Uhr kamen wir in Newyork an. Wir giengen gleich zum
Br: Noble, er aber war nicht zu Hause, daher hatte Gelegenheit
mit seiner Frau zu sprechen, welche sich sehr freute, aber erzehlte,
daß der Tennent ihren Mann so confus gemacht habe, durch seine
Predigt die er gegen den Br: Ludewig und uns alle gehalten. Als ich
durch die Stadt gieng, kanten mich noch einige Leute, und sagten es gleich
einigen Brr: u Schw: welche denn ungeruffen zu mir kamen.
5.) Ich besuchte auch Jacob Bempern, der mich freundlich annahm,
und mir etwas von des Grafen Disappointment in Pensylvanien
erzehlte
6.) Zwey von Captain Brionds Töchtern kamen zu Nobles,
uns zu sehen, sie konten aber nicht lange bleiben, weil ihnen ihr
Vater gedrohet, er wolle sie fortjagen wenn sie zu uns giengen. Sie
durfften auch nicht in die Stunde kommen welche ich hielt. Sie schlichen
sich aber doch Abends zwischen 10 und 11 Uhr, da alles in ihrem Hause
schlafen war, heimlich weg, und kamen zu uns, u blieben biß 1 Uhr bey
uns. Wir freuten und liebten uns untereinander.
7.) Als wir bey Nobles waren, überlegten Bryzelius und ich und
meine Frau es mit einander, ob wir heute nicht fortgehen sollten. Des
Heylnds Antwort aber war wir sollten heute nicht daran denken* und ob wir
einige unsrer Leute solten laßen ans Land gehen? * Nein.
8.) Daher gieng die Schwester Noble und Windover mit ihrem Manne
und Mädgen mit uns ans Schiff, unser Geschwister zu besuchen.
Sie erfreuten sich, einander so vergnügt und wohl zu sehen.
9.) Eine Stunde hernach sahen wir Br: Noble auf dem Ferry Boat herüber
fahren. Daher gieng ich mit unserm Boat und holte ihn ab. Er erfreute
sich uns zu sehen, und war sehr offenherzig und vergnügt mit uns.
Er erzehlte mir aber auch gleich, daß ihn Gilbert Tennent confus
gemacht habe durch seine 4 Predigten die er gegen unsre vermeynten
Irrthümer so plausible in Newyork vorgestellt. Wir waren aber
nicht lange beysammen, so lebte ihm sein Herz auf, und er war
ganz ein andrer Mensch.
10.) Abends gieng ich und meine Frau und Br: Meyer in die Stadt,
und hatten einen geseegneten Umgang mit unsern Brr: und Schww:
Ich hielt auch eine Stunde über den 23sten Psalm. Der Heyland war
uns nahe mit seinem Geist.
11.) Abends hatten wir mit Br: Noble und ihr noch manche geseegnete und erfreuliche Discourse biß Nachts um 2 Uhr.
12.) Als wir in Newyork ankamen, erkundigten wir uns
wegen unsrer Brr: die mit Pieschen voraus gegangen, und
welche wir vermutheten schon in Philadelphia zu seyn,
allein wir erfuhren nichts von ihnen, das verursachte uns
allerley Gedancken. Nachmittags um 4 Uhr aber traten
Br: Piesch und Brandmüller unvermuthet in die Stube,
bey Nobles welches uns erstaunte und erfreute. Es war
ihnen wunderbahr, aber doch seelig gegangen auf ihrer Reise,
wie folgt: Den Tag da sie von hier abreiseten, hatten sie
zwar guten Wind, allein sie fuhren einen unrechten Weg, entweder aus Versehen, oder
mit Bedacht, und so kamen sie nicht weit,
und den andern Tag war Calm, daher musten sie sehr hart rudern,
daß sie nur ein kleines Stück fortkamen. Am 28sten fuhren
sie in Newhaven an, und weil es noch Tag war, giengen
sie in etl: Partien aufs Land ihnen eine Bewegung zu machen.
Die Leute dachten Anfangs: Die Brüder seyen Spanier, und
lieffen davon wenn sie sie sahen. Andere fragten ob sie dem
Grafen Z. angehörten, und als sie hörten, daß wir Moravian
wären, kamen sie hauffenweise aufs Schiff etwas vom Heyl:
zu hören. Das Schiff war ganz voll, und unterschiedliche
Brüder redeten hier und da unter ihnen. Viele waren sehr
um ihr Heyl bekümmert, andre thaten unterschiedliche Fragen,
von der Gnadenwahl, auch waren Studenten da, die zuhörten,
sie wurden bewegt in ihren Herzen, und bathen daß etl: Brüder
mit ihnen in ihr College gehen mögen, und als etl: giengen,
versammlete sich ein schönes Häufflein in einem großen Zimmer:
Sie brachten Mr. Gilbert Tennents Aufsaz von des Grafens
und der Brüder Irthümern die er aus ihren Reden in gedruckten Predigten zusammengeklaubt, und verlangten
daß die
Brüder sich über einen jeden erklähren solten. Es waren viele
solche, manche aber kamen mit unsrer Lehre überein. Sie waren herzl.
froh daß sie den Sinn und Ehre der Gemeine zu wißen kriegten, u
den falschen Beschuldigungen nicht mehr glauben dürften.
Sie bewiesen sich freundlich und herzlich u wolten gern näher mit
der Gemeine bekant werden. Unter der Zeit redete ein anderer
Bruder mit einem kleinen Knaben, der auch aufs Schiff kommen
war, der erzehlte seine Erweckung, und daß die Brr: Versammlungen hätten,
und wie ihnen der Heyland so lieb wäre. Er war überaus artig und
blieb biß in die Nacht auf dem Schiff; Es waren biß nach Mitternacht
Leute aufm Schiff, die zuhörten, als Piesch die Singstunde hielt und
über die Loosung redete. Es gefiehl ihnen sehr wohl. Den 29sten früh
giengen die Brüder von hier ab, und kamen Abends nach New Greenwich. Die Leute furchten sich hier abermals vor den Brüdern. Als
ihnen aber die Brr: bezeugten, daß sie Friedens Kinder seyen, faßten
sie sich ein Herz und traten um die Brr: herum, und wolten haben,
daß sie eine Stunde halten solten. Sie versammleten sich zu dem
Ende in unterschiedlichen Häusern, sie mustens ihnen aber
abschlagen, weil sie keine Zeit hatten, und redeten nur in
etlichen Häusern etwas vom Heyland, dadurch die Leute sehr an-
gefaßt wurden in ihren Herzen, und um Arbeiter unter sie bathen.
Die Brr: kamen erst Nachts um 11 Uhr wieder aufs Schiff, und
wunderten sich über die Leitung des Heylands der sie so kennerhafft mit erweckten
Leuten bekant gemacht. Den 30sten fuhren
früh die Brüder wieder von hier ab, und die Sloope mit den
meisten Brüdern kam Nachmittags um 4 Uhr vor Newyork an,
und die Brr: kamen wieder auf unser Schiff. Etl: englische
und teutsche Brr: aber waren mit Gutbefinden in den der übrigen
ans Land gesezt, auf Long Island, damit sie nicht möchten zu
Matrosen weggenommen werden. Diese hatten 30 Meilen zu gehen,
biß zu einer Ferry, allwo die Brr: sie wiederum zu sich nehmen
wolten. Sie hörten auf diesem ihren Wege hin und wieder von
erweckten Seelen. In Natbush sezten sie sich vor einem Hause
nieder, die Leute hießen sie hinein kommen u gaben ihnen zu
eßen und zu trinken. Sie erzehlten auch von einem teutschen
Grafen der mit seiner Tochter auf dieser Insul gewesen und
2 Indianer bey sich gehabt, die den Leuten etwas vom Heyland gesagt
hätten. Die Leute sagten: daß dieser Graf von Europa vertrieben,
und nicht mehr hinkommen dürffe weil er sich mit so schlechten
Leuten auch Indianern zu thun mache, u mit ihnen eße u trinke.
Wir berichteten sie von diesem Grafen, und sagten ihnen was
vom Heyland, welches sie sehr gern hörten. Der alte Mann nahm
hernach sein Pferd und legte unsre Kleider drauf und ritte 5 Meilen durch einen Wald
mit uns, und brachte uns an den Ort
wo wir auf unsre Brr: warten solten. Wir giengen in einen
Gasthoff. Bald darauf kam ein Mensch mit einem Pferde,
sahe uns an, und sagte ob wir nicht Mährische Brr: wären,
und als wir Ja sagten, bath er uns, daß wir möchten mit
ihm in seines Vaters Hauß kommen, er habe schon etliche Tage in
Newhoff auf uns gewartet. Wir ließen uns überreden und
giengen hin. Es war Jacques Kattelgou. Er war froh uns
zu sehen, und wir redeten biß nach Mitternacht mit ihnen.
Den andern Morgen früh giengen wir auf unser Schiff.
Von ihm haben wir ein klein Wörtlein vernommen.
Er ist ein unbegreifflich Meer, wir senken uns in sein Erbarmen.
1.) Früh morgens kam Br: Piesch und Bryzelius noch einmal in
die Stadt und besuchten die Geschw:
2.) Br: Brandmüller und Rice giengen zu Lande fort um
die Brr: ab zu hohlen die bey der Ferry auf uns warteten.
3.) Böhler und seine Frau besuchten den Wendone und seine
Frau, alwo siech auch den Waldron antrafen und mit ihm
sprachen.
4.) Noble und seine Frau, ihre Magd mit dem Kinde, Wendooer mit seiner
Frau u Magd, giengen mit uns aufs Schiff. Wir huben den Anker u giengen unter Seegel um 9 Uhr.
Ich gieng indeßen mit dem Br: Noble übers Waßer u
besuchte den Timothy Horsefield u seine Frau, welche sich freueten mich
zu sehen. Ich konte aber nicht viel mit ihnen reden weil das Schiff
schon fortgieng.
5.) Um 12 Uhr kamen auch unsre Brr: alle aufs Schiff, und Jaques Kattelgow mit ihnen, bey dem sie heute Nacht logirt hatten.
6.) Weil der Wind und Waßer gegen uns war, so musten wir Anker werfen,
nicht weit von Jacques`s Hause, u unsre Brr: u Schww: blieben den ganzen Nachmittag
bey uns.
7.) Ich hielt denn eine englische Stunde über die heutige Loosung die der Heyl:
salbte und seegnete.
8.) Die meiste Zeit sprach ich mit dem Noble, ließ ihn einige Briefe sehn welche
ihn sehr erfreuten, und er war überhaupt mit mir wie mit seinem eigenen Herzen,
die übrigen besuchten unsere übrige Geschwister als sie eben Abends ans Land giengen
machten sies mit dem Piesch aus, daß ich möchte mitgehn, welches denn geschahe, da ich denn noch manche Gelegenheit
hatte etwas zu reden.
10.) Die beyden Powel giengen mit ans Land, u Noble nahm Gelegenheit mit dem
jüngern zu sprechen, der ihm denn alle seine Noth klagte. Noble aber legte es an seinen
rechten Ort, und legte ihm kein Polster unter.
11.) Wir giengen in der Nacht noch wieder auf unser Schiff, es war aber schon alles
schlafen da wir ankamen.
12.) Noble verließen wir ganz vergnügt, er fängt an die Pfarrer dh zusehen u sieht
was aus ihren Predigten werden wird. Er wünscht sehr daß jemand von unsrer Gemeine hinkommen möge nach NewYork, u sich der Seelen annehmen.
Wohldir Israel, wer ist dir gleich, du Volck, das du dh den Hln deinen Gott
seelig wirst, der deine Hülfe Schild, und das Schwerd deines Sieges ist. Deinen Feinden
wirds fehlen, du aber wirst auf ihrer Höhe einhertreten. Weil er in der Ewigkeit
vorbestimmet eine Zeit, da sein Häuflein seyn und bleiben wird.
1.) Früh huben wir Anker auf, der Wind aber war contrair, daher musten wir zwischen
den Sandbäncken immer laviren biß wir zu Mittage ohngefehr
hinaus kamen.
2.) Unser Pilot gieng geseegnet und vergnügt von uns. Er war
gebeugt über die Gelegenheit die er gehabt, mit uns zu reisen, wir
gaben ihm ein Gesangbuch. Auch gieng Timmy Commings, einer
unsrer Matrosen mit fort.
3.) Es wurde auch heute mit der großen Martha gesprochen, wegen
ihrer Aufführung gegen ihren Mann; sie hat aber wenig Gefühl
in ihrem Herzen davon.
4.) Werner wurde auch gesprochen wegen seines Mißvergnügens mit
den Brüdern, er ist aber ein armes schwaches Gemüth.
5.) Nachmittags war die Conferenz beysammen, und erzehlten einander was uns begegnet
wäre wahrend unserer
Abwesenheit.
6.) Die ledigen Brüder hatten eine recht geseegnete Viertelstunde, auf der Decke,
sie waren alle so rege und munter,
Ich will ihr Trauren in Freude verkehren,
u. sie trösten, u. sie erfreuen, nach ihrer
Betrübnis.
Und wir begehren nichts zurück von
aller Schwürigkeiten.
1.) Diesen Morgen, mit Anbruch des Tages
kriegten wir gut Wind, der auch d gantzen
Tag hielte : aber wir warfen doch gegen
Abend Anker, weil wir um die Gegend
der Sandbanck bey Great Egg Harbour
waren.
2.) Die von der Conferenz hatten diesen
Nachmittag ein Liebes Mahl, darinnen sie
ihr Diarium miteinander durchlasen.
Sie sollen sicher drinnen wohnen, und
Häuser bauen w. Weinberge pflantzen
ja sicher sollen sie wohnen, wenn ich
das Recht gehen laße über alle ihre
Feinde um u. um; u. sollen erfahren daß
ich der Hl. ihr Gott bin.
Durch Ehr u. Schande
In welch[em] Lande
Man sich befande
Wind kaum geweht. F.
1.) Früh mit dem Tage huben wir
Anker auf, allein wir giengen nicht
sonderl. weil die Schiffleute immer
von Ferne vermeinten, Sandbänke zu
sehen: Und da kehrten wir immer wieder
um: Endl. aber sezte der Captain
das Bot aus u. lies nachsehen, so
fanden sie daß es keine wären. Daher
dreheten wir endl. aufs Land zu u. sahen
gegen Abend Cap May in Hinlopen.
Konten aber nicht hinein kommen, weil der
Wind contrair. Daher dreheten wir uns
abends wieder in die See.
2.) Der ältere Powel gab diesen
Nachm. d Engl. Eheleuten ein Liebes Mahl.
Er war gantz munter dabey u. vergnügt.
3.) Die Gemein-Stunde hielt
Böhler.
Du wollest dich aufmachen u. über
Zion erbarmen. Denn es ist Zeit,
daß du ihr gnädig seyst, u. die
Stunde ist kommen. Deine ###ste wolten
gerne, daß sie gebauet würden
u. sähen gerne, daß ihre Steine u.
Kalck zu gerichtet würden.
Gott laße unser Flehen
bey ihn erhöret seyn,
daß nur sie wahren sehen
die heilige Gemeine.
Früh sahen wir das Pensylvanische
Land von Cape Hinlopen und um
10 – 11. Uhr kam ein Pilot zu uns;
der Wind war gut, aber das Waßer
gegen uns, daher gingen wir nur sachte fort
bis Nachen. 4. Uhr. Als wir aber etl. Leagues
gefahren, zog sich in Nortt-West ein schwarzes
Gewölcke mit Bliz u. Donner-Wetter auf
daher musten wir in aller Geschwindikeit Anker
werffen, als wir eben zwischen 12. Sandbänken
Guidings a Brandy Wine in Delawarre
Bay waren.
2.) Die Gnaden-Führung des Heilandes,
daß er uns in dieses Land gebracht hat,
war uns allen heute recht wichtig, u. wir
erfreuten uns über sein Erbarmen womit er
uns geleitet hatte. Die Losung dabey war uns
so merckwürdig, welche so gut accordirte
mit der welche wir gelobt als wir von Deal
abfuhren, u. überhaupt uns zur Pensylvanish Sache Muth machten.
3.) Nach 8. Uhr in der Nacht fing der Wind
überraus stark an zu wehen u. das Schiff
wanckte sehr: Zwischen 11. u 12. Uhr zerbrachen die Hölzer in der Walze womit man
den
Anker heraufziehe, u. obgleich
darinen war so hielten die doch ### auf, sondern
zerbrachen wie Schwefelhölzechen u. das Ankerthau zerriß sich mit großem Krach aus
dem Schiffe loos, u. unser Schiff hatte also
keinen Halt mehr. Es lief gleich alles auf die
Decke u. manche dachten der Mast sey eingebrochen, andre der Donner habe eingeschlgn
u. s. f. Das Schiff war wohl währender
Reise noch nicht in größere Gefahr gewesen
als diesesmahl. Weil aber der Sheattnoor parat war, so huben sie gleich
das Seil looß das di## er hing, u.
ließen ihn in d Grund fahren, welches
denn auch d. heut . gelingen lies, daß er
das Schiff erhielte das es u auf die
Sandbänke triebe. Sie hatten etl.
Stunden mit der Sache zu thun. Wir
haben auch darinnen die augenscheinl. Errettung
des Heil. u gesehen, daß niemand aber
Schaden litte. Br. Schnell ist kaum v.
der Wälze aufgestanden : So ging s: mit d
Ankher-Tauesteeg. Hätte er d Ankher noch
draußen gesezt so hätte es ihn in kl. Stücke
geqwetscht. Und so hätte es auch Br.
Pryzelig be### können, wenn er noch eine
halbe Minute an ein Ort geblieben wäre: Denn
ihn der Anker-Thau mit hätte erwischen
können, wenn er noch eine halbe Minute an ein
gewißen Orte geblieben wäre da ich den Ankerhtau
auch hätte erer sehen könen.
Euch die ihr meinen Namen fürchtet soll aufgehen die Sonne d. Gerechtig keit u. Heil
unter denselben Flügeln u. ihr sollt ein u.
aus gehn u. genesen, wie die Mastkälber.
Von Abend bis zum Morgen
Thut er uns wohl versorgen
Zu Waßer u. zu Land.
1.) In d. teutschen Frühstunde geredet über
die Geste. Losung mit Seg.
2.) Wir hatten heute den gantzen Tag genug
zu thun uns. Anker u. Ankerthau
wieder zu holen u. die Walze wieder in
Ordnung zu bringen.
3.) Die Wohlthat des Lammes die er uns diese
Nacht erwiesen hat, war uns heute
sehr lebenig u. wichtig u. wir zerschmelzten
vor ihm, weil er uns. gn. Hl. ist.
4.) Abends 8. Uhr waren wir wieder in Richtigkeit
mit uns. Schiff hatte den Anker u. Thau
im Schiff u. unsre Rigging wieder in
Ordnung.
Der Egypter Handl u. der Mohren Gewerbe soll sich dir ergeben.
also daß jederman
von Zion sagen kan,
daß da Leute von [?] Orte
die vor sehr hart
geschmüget [?] u. sehr zart.
1.) Früh um 6 zogen wir Anker musten
aber wieder um 12. ihn aus werffen
weil d. Wind u. Waßer [?] nur war.
2.) Wir hatten eine ges. Frühstunde.
3.) In d. Engl. Frühstunde wurde v.
d. Gehorsam des Evangelii geredt,
über d heutigen Text.
4.) Nachen kriegten wir guten Wind, daher
segelten wir gegen das Waßer u. paßir
ten Bombey Hook ehe es Nacht war.
5.) Werner u. Post machten uns beyde
Freude.
6.) Böhler redete mit dem jüng. Powel
der in großem Elende steckt u.
uns ja verlaßen gedenckt.
7.) Uns. Wandel wird 1 Matrose auch
einen [?] Eindruck im Hertz zurücklaßen.
Ja ich will euch tragen bis ins Alter
u. bis ihr Grau werdt, ich wills thun,
ich will heben, tragen u erretten.
bis wir das Triumphs-Lied singen,
So gewonnen wie geizt.
Wir waren heute Nacht immer starck fortgesegelt, daß wir früh 6. Uhr nur noch 12.
Meilen v. Philadelphia waren.
2.) Wir [?] in Philadelphia um 11. Uhr waren.
Unsre Brr. kamen gleich ans Schiff, außer
Ludewig, der just in d. Engl. Kirche predigte.
3.) Nach der Predigt kam er zu uns, empfing uns u. freute s. mit uns
4.) Es wurde uns gemacht, daß vor die
Engl. Geschw. ein Haus gantz besonders gemiethet werden solte, welches war Br. Evans’s.
Die teutsch. verhayrathete Geschw. solten
in Ludewigs Hause wohnen, u. die teutsche
ledigen Brr. aufm Schiff wohnen bleiben,
unter d. Auf Sicht Br. Weyners bis wir
nach d. Jork ges.
5.) Wir sahen heute v. uns. Geschw.
Ludewig, Anna, Moltherin,
Rauch, Fröhlich, Buttner, Pyrlaeni.